Lüneburg. Er war in seiner aktiven Zeit Jugend-, Junioren- und Herren-Nationalspieler, er war Junioren-Bundestrainer. Jetzt ist der Bardowicker Udo Schulz - was ja folgerichtig ist - Herren-Bundestrainer der Faustballer. Der 35-Jährige Diplom-Sportlehrer, der seit 1993 beim Behindertensportverband Niedersachsen in Hannover tätig ist, wurde in dieser Woche vom Technischen Komitee Faustball im Deutschen Turner-Bund berufen. Schulz ist bereits der zweite Bardowicker als Männer-Bundestrainer: Ende der 80er Jahre war Heinz Lux Auswahlcoach - Udo Schulz gehörte zum Kader.
Schulz ist Nachfolger von Harald Muckenfuß (Bretten). Unter ihm hatten die deutschen Männer im vergangenen Sommer zum erstenmal eine internationale Meisterschaft nicht als Sieger beendet: Bei der WM in der Schweiz gab es eine Finalniederlage gegen Brasilien. Faustball-Deutschland war geschockt.
Genau diese Scharte möchte Udo Schulz langfristig auswetzen: Die Weltmeisterschaften 2003 sind sein großes Ziel. Und wie es das Schicksal will: Sie finden natürlich in Brasilien statt. Vorher will Schulz bei den EM in diesem Jahr in Österreich und bei den World Games 2001 in Japan seinen neuen Kader finden.
Den WM-Titel zurück zu erobern wird nicht leicht: "Es ist wie beim Fußball: Das Spielerpotenzial ist nicht mehr so wie vor einigen Jahren, vor allem im Angriff haben wir Probleme", so Schulz, der in seiner Laufbahn 101 Länderspiele absolvierte. Schulz war dreimal Welt- und zweimal Europameister, er gewann die World Games, war zweimal Weltpokalsieger, mehrfacher Europapokalsieger und Deutscher Meister mit dem TSV Hagen und seinem Heimatverein TSV Bardowick.
Neben seiner Tätigkeit als Junioren-Bundestrainer coachte Udo Schulz auch die italienische Männer-Nationalmannschaft. "Das gebe ich natürlich beides auf", sagt der Ehemann einer ehemaligen Faustball-Nationalspielerin und Vater von zwei Töchtern.
Seine Tätigkeit als Männer-Bundestrainer sieht Schulz "als langfristige Tätigkeit. Ich habe da ein paar Sachen im Kopf, die ich machen werde." Eine engere Zusammenarbei zwischen Männer-, Junioren- und Jugendbereich und den Bundesligisten schwebt ihm vor, "außerdem müssen wir im Marketing etwas tun."
Was Udo Schulz in seiner Laufbahn angepackt hat, hat er gut gemacht. Da stehen die Chancen glänzend, dass die WM-Revanche gegen Brasilien gelingt.